Dienstag, 5. Mai 2020

In der Krise einen kühlen Kopf bewahren – das gilt auch für die kantonale Politik

Die Grünliberalen Kantonsräte distanzieren vom offenen Brief der Fraktionspräsidenten von SVP, FDP und CVP und des Präsidenten des Kantonal Schwyzerischen Gewerbeverbandes. Es braucht jetzt keine Polemik sondern kühle Köpfe. Die Grünliberalen regen an, dass eine Spezialkommission eingesetzt wird, damit das Parlament auf Augenhöhe mitbestimmen kann, wie es in der Coronakrise weitergehen soll.

Die  Nerven  liegen  blank.  Die  Fraktionspräsidenten  von  SVP,  FDP  und  CVP,  sekundiert  vom  Präsidenten  des  KSGV, schiessen  auf  die  eigenen  Regierungsräte  und  werfen  diesen  in  einem  offenen  Brief  Mutlosigkeit  und  fehlenden  Tatendrang  vor.  Und  sie  wünschen  sich,  dass  sich  die  Regierung  in  «Urschwyzer  Manier  gegen  den  Berner  Seuchensozialismus zur  Wehr  setzt».  Da  sind  offenbar  gleich  mehrere  Sicherungen  durchgebrannt.


Die  Grünliberalen  Kantonsräte  Rudolf  Bopp,  Markus  Ming  und  Michael  Spirig  wollen  einen  anderen  Weg  einschlagen.  Statt unkontrolliert  Frust  abzulassen  und  damit  die  Verunsicherung  in  der  Bevölkerung  weiter  anzuheizen,  wollen  sie  gemeinsam  mit  der  Regierung  und  den  anderen  Parteien  tragfähige  Lösungen  erarbeiten,  um  die  Krise  zu  meistern.  Die  Kommunikation  zwischen  Parlament  und  Regierungsrat,  die  durch  den  Shutdown  offenbar  arg  in  Mitleidenschaft  gezogen  wurde, soll  möglichst  schnell  wieder  in  Gang  kommen.  Dazu  schlagen  sie  vor,  dass  der  Kantonsrat  eine  Spezialkommission  einsetzt,  die  sich  den  vielfältigen  Herausforderungen  rund  um  die  Pandemie  annimmt.
 

Corona  Kommission  

 

Mit  einer  breit  abgestützten,  kantonsrätlichen  Kommission  sollen  die  Parteien  ihre  kritischen  Fragen  und  Ideen  direkt,  ohne Umweg  über  parlamentarische  (und  möglichst  öffentlichkeitswirksame)  Vorstösse,  einbringen  können.  Die  damit  verbundene,  parlamentarische  Kontrolle  der  Regierungstätigkeit  kann  helfen  die  richtigen  Fragen  zu  stellen  und  Schwachstellen aufzeigen.  Gleichzeitig  wird  die  Kommunikation  zwischen  Regierung  und  Parlament  vereinfacht  und  verbessert.  Grundsätzlich  wäre  es  sogar  möglich,  dass  die  Spezialkommission  durch  fraktionslose  Mitglieder  erweitert  würde,  was  dein  Einbezug  unterschiedlichster  Anspruchsgruppen  erlauben  würde.


Wir  brauchen  jetzt  Ausdauer,  Solidarität  und  eine  Bereitschaft  die  Probleme  gemeinsam  anzugehen.  Und  wir  müssen  zusammenstehen.  Ein  erfolgreicher  wirtschaftlicher  Neustart  kann  gelingen,  wenn  wir  weiterhin  auf  die  Selbstverantwortung der  Menschen  zählen  können.  Dazu  braucht  es  klare  Signale  von  und  ein  Vertrauen  in  die  Politik.  Polemik  und  Konfrontation  helfen  hier  nicht.  

 

GLP Kanton  Schwyz